Marnedö steht nicht nur für guten Groove und Sound, sondern auch für die Halterner DJs Markus Schenk (39), Arne Feldmann (37) und Wolfgang Dietel (66). „Wolfgang hatte irgendwann aufgrund vieler Wolfgangs, die den Spitznamen Wölfi schon innehatten, den Namen Dölfi erhalten. Deswegen heißen wir nicht MarneWO, sondern MarneDÖ.“, erklärt Arne die Abkürzung.
DJ-Dölfi – ein Daddy-Urgestein
Wolfgang (Dölfi) ist mit 66 Jahren nicht nur der dienstälteste DJ des Dreierteams, sondern auch der Schwiegervater von Arne. Er gehört bereits zu Halterns DJ-Urgesteinen. Seine Karriere begann im Halterner Old Daddy an der Recklinghäuser Straße. Dort hat er oft für den richtigen Groove am Daddy-Mittwoch (Oldie-Tag) und Donnerstag (Rock) gesorgt. Damals wurden noch Schallplatten aufgelegt.
„Der Inhaber des Daddys hatte uns oftmals losgeschickt, um alle Neuerscheinungen auf LP zu kaufen. Wir hatten die neuste Musik. Ich habe viele Menschen im Daddy kennengelernt. Einige Gäste haben im Daddy quasi gewohnt – sie waren vier Tage in der Woche dort.“, erinnert sich der Ex-Daddy-DJ.
20 Jahre Hensedö
Vor ziemlich genau 20 Jahren wurde dann Hensedö gegründet – ein Halterner DJ-Trio mit Klaus Hensler (auch ehemaliger Daddy-DJ), Sepp Gerschner und Dölfi. Zahlreiche Hensedö-Parties wurden veranstaltet, beispielsweise im Uhlenhof oder im Treibsand. Klaus Hensler ist schließlich nach Griechenland ausgewandert und das Trio hat sich aufgelöst.
Dölfi konnte es aber nicht lassen aufzulegen:
„Ich liebe einfach die Musik und das Auflegen. Mit Marnedö haben wir jetzt ein Jung / Alt-DJ-Team mit einer großen musikalischen Bandbreite. Arne, Markus und ich ergänzen uns hervorragend.“
, so Dölfi.
Der Urknall von Marnedö
Arne und Markus arbeiten im wirklichen Leben als Lehrer und IT-Trainer. Auch Dölfi war vor seiner Pension Lehrer. Arne hatte sich irgendwann von dem DJ-Fieber seines Schwiegervaters Dölfi anstecken lassen. Danach sprang der Funke auch zu Arnes besten Freund Markus über. So lässt sich der Urknall des DJ-Gespanns wohl am besten beschreiben.
Seitdem haben sich die Drei einen Namen in Haltern erspielt – als Team oder auch einzeln: u.a. auf der Heimatfest Haupt- und Parkbühne, dem Festspielhaus Recklinghausen, diverse Schützenfeste, der Möwe auf dem Stausee und Partys in der Stadtmühle.
Je nach gewünschtem musikalischem Genre teilen sich die Drei den Job auf: Arne ist breit aufgestellt. Seine musikalischen Vorlieben liegen in den 80er- und 90er-Jahren, Schlager, moderne Chartmusik, dem R & B-Sektor und auch Rock liegt ihm. Auch Markus mag es quer gemischt. Privat hört er Musik von Klassik über Chartmusik bis hin zu Vocal House (z.B. Robin Schulz und Avicii). „Bei härterem Rock und Heavy Metal hört es aber bei mir auf. Da übernimmt besser Wolfgang (Dölfi)“, so Markus.
DJs im Wandel der Zeit
Die Ansprüche sind sehr unterschiedlich, wie Dölfi erklärt: „Wenn ich die alten Songs auflege, erwartet das Publikum, dass sie komplett ausgespielt werden. Auch waren die Stücke früher viel länger. Ein Song reichte oftmals für einen Klo-Gang plus einmal Bier holen. Das ist bei jungem Publikum heute anders. Die Stücke sind meistens nur zweieinhalb Minuten lang und müssen ineinander übergemixt werden.“
Das DJ-Dasein hat sich im Laufe der Zeit geändert. Die Geschmäcker sind heute viel breiter und spezifischer als früher. Auch steht der DJ bei jungem Publikum zunehmend im Zentrum der Party. Show, Soundeffekte und das Drehen an Knöpfen gehören zur Performance.
„Ja, ich gebe zu, dass das Drehen an den Knöpfen vorrangig Show ist. Viele Leute denken dann immer, dass der Sound quasi live zusammengemischt wird. Dem ist aber nicht so. Die Stücke werden letztendlich auch nur abgespielt. Wir geben nur die Soße obendrauf.“, so lüftet Markus das Geheimnis um das „DJ-Knöpfe-Drehen“.
Als DJ erlebt man viel
Anekdoten haben die Drei schon viele erlebt – sei es mit Gästen oder Kollegen. Einmal ging es zu später Stunde darum, dass ein Gast einen unpassenden Musikwunsch nicht erfüllt bekam. Der angetrunkene Gast war so erbost darüber, dass er den DJ-Laptop von Arne mit Gewalt zugeschlagen hat. Der Laptop überlebte; aber der Gast flog aus dem Laden. Nachdem er dann zudem Hausverbot erteilt bekam, randalierte der Raufbold in Halterns Innenstadt. Die Sauftour des Partygängers endete schließlich in Castrop-Rauxel in einer Ernüchterungszelle.
„Beispielsweise bei Hochzeiten hatte ich es schon oft, dass der ganze Abend von dem Brautpaar durchgeplant war. Aber die eigentlichen Gastgeber haben dann ihre eigene Party verpasst und lagen schon um 20 Uhr fix und fertig im Bett. Dann heißt es improvisieren. Man wird mit der Zeit auch ein bisschen cooler. Gerade bei Hochzeiten sind die Paare oft überfordert.“, plaudert DJ Markus aus dem Nähkästchen.
Bitte nicht als Hauptberuf!
Dölfi ist bereits Rentner. Arne und Markus haben keine Ambitionen, ihr DJ-Hobby zum Beruf zu machen: „Ich habe mal in dem Beruf gejobbt. Von Montag bis Freitag unterwegs. Viele Firmenveranstaltungen. Man macht Musik für Leute, die man nicht kennt. Das wird irgendwann stressig. Das will ich nicht. Ich möchte mir auch das Hobby und den Spaß erhalten.“, so Markus.
Marnedö und die Seestadt Jecken
Neben der Musik engagieren sich die drei Halterner noch karnevalistisch. Marnedö haben den neuen Verein Seestadt Jecken e.V. mit aufgebaut. „Der Verein ist so gut wie gegründet. Wir planen bereits Aktivitäten in Haltern für den kommenden Rosenmontag. Hauptziel des Vereins ist die Förderung des Kinderkarnevals. Es gab jahrelang nichts in der Richtung in unserer Stadt.“, so Markus, der auch der 2. Vorsitzende des neuen Vereins ist.
Nicht nur ein Kinderkarneval rückt in den Fokus der drei DJs, denn am Rosenmontag-Abend sollen auch die Erwachsenen feiern dürfen. Raten wir mal, wer da gut aufgelegt auflegen wird!











