Kathrin Uhlenbrock ist das, was man sich wünscht, wenn man sich trauen will: herzlich, ehrlich, humorvoll und absolut echt. Ob Möwe oder Möhrenkuchen. Bei ihr bekommt die Ehe nicht nur einen Stempel, sondern ein echtes, liebevolles Willkommen. Mehr als verdient. Mit Milchschaum. Und einem dicken Stück Leben dazu.
Original mit Herz
Man merkt sofort: Diese Frau ist keine klassische Beamtin. Sie ist Original, Sympathieträgerin, Schnacktante, Seelentrösterin und wenn es sein muss auch Dekorateurin und Feuerwehrfrau. Denn wo andere im Trauungsraum auf Blumen und Büroklammern achten, löscht Kathrin auch mal dezent brennende Plastikdeko. Alles schon passiert. Und immer mit einem Augenzwinkern.
Seit vielen Jahren ist Kathrin das Gesicht des Standesamts in Haltern am See. Aber das heißt nicht, dass hier nur geheiratet wird. Es wird auch gelacht, gestaunt, manchmal geweint und vor allem zugehört. „Die meisten denken bei uns sofort an Hochzeiten und Ringe“, sagt sie. „Aber es gibt viele andere Neuanfänge, die leiser passieren und genauso viel bedeuten.“ Zum Beispiel, wenn Frauen nach einer Scheidung ihren Mädchennamen zurückbekommen: „Dann sagen sie: Jetzt bin ich wieder ich. Und das ist so ein schöner Moment.“
Trauung to go – spontan verliebt verheiratet
„Trauung to go“ klingt wie ein schneller Kaffee zum Mitnehmen, ist aber tatsächlich eine kleine, spontane Hochzeit mitten im Standesamt. Ganz ohne aufwendige Planung. Nur ein Paar, die Papiere, ein bisschen Liebe und ein freier Termin im Kalender. „Wenn alles passt, sagen wir einfach: Na klar, dann heiratet ihr eben jetzt. Ganz unkompliziert.“ Und ja, das ist genauso romantisch wie es klingt.
Heiraten in Haltern – fünfmal anders, fünfmal besonders
Wer es größer mag, hat in Haltern gleich fünf wunderschöne Trauorte zur Auswahl. Da wäre zum Beispiel:
- die Möwe mit Blick aufs Wasser,
- das urige Heimathaus Lippramsdorf mit Sektempfang im Grünen,
- die romantische Kapelle am Schloss Sythen,
- das moderne Römermuseum für Paare mit Kultur-Charme,
- und natürlich das Alte Rathaus, ein Klassiker mit Herz und Geschichte.
„Ich würde meinen eigenen Trauort nie ändern“, sagt Kathrin, die damals im Schloss Sythen geheiratet hat. „Das war genau richtig für uns. Klein, familiär und mit Seele.“
Wenn’s legendär wird
Natürlich liebt Kathrin auch das große emotionale Kino, mit Ehegelübde, Tränchen im Publikum und manchmal sogar mit absurden Einlagen. Richtig legendär: Der Bräutigam, der das Eheversprechen aus der Tasche zog. „Ich habe mich totgelacht“, sagt sie. Fand’s… ambitioniert.
Auch der Hund, der die Ringe bringen sollte, aber lieber im Schlossgarten spazieren ging, gehört zu ihren Lieblingsgeschichten. „Bei uns ist Platz für alles, für Tränen, Lacher und spontane Planänderungen.“
Lieblingspaare, Lieblingsmomente
Und wenn sie sich einen Wunsch trauen dürfte, dann gern mal Scully und Mulder aus Akte X. Die beiden, skeptisch, schräg, aber mit tiefem Vertrauen zueinander. Und dann stünde sie da, mit der Frage: Die Wahrheit ist irgendwo da draußen. „Ich wäre bereit. Mit UFO-Torte und Lichtprojektion.“
Mit Herzblut und Augenzwinkern
Kathrin muss nicht lange überlegen: „Empathie. Herzblut. Und kein Paar ist wie das andere. Darum bekommt jedes eine individuelle Rede.“ Details, manchmal mit Gedicht – und ganz sicher mit einem liebevollen Augenzwinkern. „Ich versuche immer, die Geschichte des Paares in der Rede wiederzugeben. Außer bei to go, da ist’s dann eher die Kurzgeschichte.“
Routine gibt es nicht. Jede Trauung ist neu. Und ja, manchmal auch ein bisschen aufregend. „Bei meiner ersten Trauung war ich so nervös, ich hätte fast das Jawort vergessen“, lacht Kathrin. Heute kommt das nicht mehr vor.
Privat: Kuchen, Natur und kein Schlossgeschirr
Privat liebt sie Halterns Natur, ein Stück Kuchen – gerne auch zwei. „Aber ich nehme nichts vom Hochzeitsschloss mit. Niemals!“, betont sie mit gespieltem Ernst. Man glaubt ihr das. So halb.
Sie selbst ist seit Jahren glücklich verheiratet, lebt die Liebe mit Alltagstauglichkeit und ohne Kitsch. Wichtig ist ihr, dass Paare echt sind. Dass sie sich nicht für den großen Tag verbiegen. Und wenn man sie fragt, ob sie ihren Mann noch mal heiraten würde, kommt es ohne Nachdenken: Ja.
Für eine gute Ehe?
Gibt es so etwas wie das perfekte Rezept? Kathrin überlegt nicht lange. „Ich glaube nicht an Perfektion. Aber ich glaube an Respekt. Und Ehrlichkeit. Und daran, dass beide in die gleiche Richtung schauen. Das ist für mich die Basis.“
Und dann fügt sie mit einem Lächeln hinzu: „Wenn das passt, ist es egal, ob man auf Mauritius heiratet oder auf der Möwe.“
Diese Geschichte erschien ursprünglich in der Juli Ausgabe 2025 der Lokallust Haltern am See.











