Altersarmut und Einsamkeit als zwei Seiten einer Medaille. Am 7. Januar 2025 lud der Seniorenbeirat der Stadt Haltern am See zum Jahreszeitencafé in den Ratssaal des Alten Rathauses ein. Im Mittelpunkt stand das Thema „Altersarmut und Einsamkeit“, präsentiert durch den Verein Lichtblick Seniorenhilfe e.V., der Lösungsansätze und Hilfsangebote vorstellte.
In der Winter-Ausgabe des Jahreszeitencafés des Seniorenbeirats der Stadt Haltern am See am 7. Januar 2025 stand die Frage im Fokus, wie Altersarmut und die häufig damit verbundene Einsamkeit älterer Menschen bekämpft werden könnten. „Wir können hier nicht das Problem Altersarmut an der Wurzel anpacken“, erläuterte Rüdiger Haake, Vorsitzender des Seniorenbeirats. „Vielmehr wollen wir aufzeigen, dass ein Verein wie Lichtblick Seniorenhilfe die Auswirkungen für die betroffenen Menschen mildern helfen kann.“

gut besucht. Foto: Presse
Denise Schürmann vom Büro Münster des Vereins Lichtblick Seniorenhilfe e.V. stellte in einem Kurzvortrag die Zielsetzungen und Aktivitäten der Einrichtung vor. Vor einem voll besetzten Ratssaal des Alten Rathauses berichtete sie, dass deutschlandweit aktuell 31.000 bedürftige Rentnerinnen und Rentner durch finanzielle Soforthilfen, Patenschaften und Veranstaltungen gegen Einsamkeit unterstützt werden.
Zahlen und Hintergründe zur Altersarmut
Rüdiger Haake legte in seiner Präsentation die Ausgangslage für die wachsende Altersarmut in Deutschland dar: Bereits im Jahr 2022 waren knapp 660.000 Personen auf die Grundsicherung im Alter angewiesen. Der Sozialbericht des Statistischen Bundesamtes weist auch für 2024 einen weiteren Zuwachs aus. Zudem gelten 17,5 Prozent der Menschen ab 65 Jahren in Deutschland als armutsgefährdet.
„Eine durchschnittliche Nettorente von ca. 1.050 Euro, nachdem man 35 Jahre eingezahlt hat, macht es fast unmöglich, die hohen Mieten in Haltern zu zahlen“, verdeutlichte Haake mit Verweis auf den Rentenatlas 2023 der Deutschen Rentenversicherung.
Ein Lichtblick auch für Haltern am See
Umso wichtiger sei die Arbeit des Vereins Lichtblick Seniorenhilfe, der ausschließlich durch Spenden finanziert werde. Denise Schürmann hob hervor, dass die Unterstützung unbürokratisch und individuell an die Bedürfnisse der Betroffenen angepasst werde. „Das können Lebensmittelgutscheine sein oder wir übernehmen Patenschaften mit einer monatlichen Zahlung, damit die älteren Menschen sich auch mal ein kleines Extra wie einen Eisdielenbesuch leisten oder aber Datenvolumen für ihr Handy kaufen können“, erklärte Schürmann. Mit diesen Angeboten werde gezielt einem Mangel an sozialen Kontakten und der Vereinsamung aufgrund von Geldmangel entgegengewirkt.
Sozialscham als Hindernis
Ein weiteres Problem sei die sogenannte Sozialscham, die viele ältere Menschen davon abhalte, Unterstützung oder kostenlose Veranstaltungsangebote anzunehmen. „Scheuen Sie sich nicht, uns direkt anzusprechen. Gerade im Vieraugengespräch oder einem Telefonat lässt sich individuell klären, was wir zur Bewältigung Ihrer problematischen Lebenssituation beitragen können“, appellierte Schürmann an die Betroffenen.


