Wer in den 70er-Jahren groß geworden ist, kam an diese Band nicht vorbei: Deep Purple. Mit für damalige Zeiten harten Rock war die Band einer der tragenden Pfeiler eines ganzen Genres und bereitete mit einem treibenden Sound den musikalischen Weg zum Heavy Metal der 80er-Jahre vor.
Strange Kind of Woman: Mehr als nur ein Songtitel
Strange Kind of Woman ist eigentlich ein alter Deep Purple-Hit aus dem Jahr 1971. Für die Band, die gestern Abend in der Aula des Schulzentrums auftrat, war der Name jedoch mehr als das: Bandname und Bandkonzept: „Die einzige Deep Purple-Tribute Frauenband der Welt“, so schreibt es die Rocktruppe auf ihrer Internetseite.

Und das Konzept scheint aufzugehen: In Europa gelten die fünf Italienerinnen bereits als Geheimtipp der Szene, der Tourkalender ist voll und selbst der originale Deep Purple-Drummer und Bandgründer Ian Paice adelte die Band schon mit einem gemeinsamen Auftritt.
70er-Jahre-Atmosphäre in der Aula
Gestern war es nun soweit und die Band brachte ihre 70er-Vibes mit in die Aula des Schulzentrums. Die Aula war rund zu einem Drittel gefüllt. Dem Publikum sah man an, dass sie ihre Jugend in den 70er-Jahren erlebt haben und sich auf eine Reise in die Vergangenheit freuten. Vor Beginn des Konzertes standen nur wenige Rockfans vor der Bühne und der Großteil des Publikums saß auf dem Stuhl und nuckelte erwartungsvoll an einem Kaltgetränk.
Stimmungsvoller Start mit kraftvollem Rock
Als die Band die Bühne betrat und die ersten harten Rockriffs aus den Verstärkern schallten, hat sich die Szenerie schlagartig geändert: In dem Bereich vor der Bühne wurde gefeiert, als wären die 70er gerade mal fünf Jahre vorbei und die Stühle waren weitestgehend leer.
Die Band hielt, was das Konzept versprochen hatte: Erdiger Rock aus einer vergangenen Zeit. Und das nicht aus den Händen von vier harten Männern, sondern völlig authentisch zelebriert von einer hübschen Frauenband.
Gitarristin Eliana Gargnelutti begeisterte mit schnellen Ritchie Blackmore-Gitarrenläufen, der typische rauchige John-Lord-Keyboardsound lieferte dazu den musikalischen Teppich. Die Rhythmussektion lieferte punktiert das treibende Fundament und die Sängerin Ronnie überzeugte sowohl stimmlich wie auch als fesselnde Rock-Frontfrau.
Klassiker und Höhepunkte des Abends
Die großen Hits von Deep Purple hatte die Band im Gepäck. Die meisten Stücke dürften dabei älter gewesen sein als die Aula selbst (Eröffnung 1974) – obwohl der 70er-Charme des Gebäudes für diese Veranstaltung sicher nicht abtrünnig gewesen sein dürfte.
Auch Songs, wie u.a. Mistreated (1974) wurden gespielt und als letzter Song wurde zu Smoke on the Water – wohl einer der Hymnen des Rock-Genres – nochmal kräftig gefeiert. Begeisterter Applaus folgte. Die Band ließ sich noch zu einer Zugabe hinreißen und beschloss mit dem Purple-Kracher Burn den Abend.
Ein gelungener Abschluss für eine nostalgische Reise
Nach dem Konzert gab die Band Autogramme und man schaute in glückliche Gesichter einer Generation, die für einen Abend nochmals in ihre 70er-Jahre-Jugend abgetaucht ist.









