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Musik mit hoher Ansteckungsgefahr: Virus D mit neuem Album und Live-Konzert

Wahrscheinlich hat sich bisher jeder Autor, der über diese Band geschrieben hat, vom Bandnamen infizieren lassen. Auch ich konnte mir diese Headline einfach nicht verkneifen, zumal der Bandname ja auch genau aus diesem Grund gewählt wurde.

von Martina Jansen

Hätte ich Virus D bereits vor 30 Jahren gekannt, so würde auch ich mich beim kommenden Live-Konzert im Oktober zu den „Ur-Fans“ zählen. Doch lassen wir den Konjunktiv beiseite, heute habe ich die Bandmitglieder ja kennengelernt. Bei diesem „Privatkonzert“ überzeuge ich mich von der Vielseitigkeit der fünf Musiker: fünf Lieder live, fünf völlig andere Eindrücke. Mit Kopfhörern auf den Ohren habe ich bei den Proben einen Platz direkt in der ersten Reihe. Näher dran geht kaum.

Blues, Hardrock oder Balladen, Virus D kann offensichtlich alles. Und das alles auf Deutsch. „Den Bandnamen ‚Virus‘ haben wir bewusst gewählt, da wir mit unseren Texten, unserer Musik und unserer eigenen Freude die Zuhörer infizieren wollten und auch jetzt noch möchten“, erklärt mir Gründungsmitglied Bernd Feller. „Das ‚D‘ in unserem Namen steht dabei für deutsche Texte.“

„Erst stirbt die Zeche…“ läuft heute noch in Dauerschleife

Bereits drei Jahre nach Bandgründung folgte 1986 das erste Auslandskonzert der Rockband, danach ging es Schlag auf Schlag weiter. Mit der ersten Single landete „Virus D“ direkt auf Platz 2 der WDR-Hitparade. Es folgten LPs, CDs, EPs sowie die Rockrevue „Erst stirbt die Zeche, dann stirbt die Stadt“. Seit 2023 läuft die Revue in Dauerschleife im Bergbaumuseum Bochum, der Titel ist mittlerweile der offizielle Slogan der Bergleute.

„Zeitreise“ ist für Virus D auch ein Vermächtnis

Musikalisch waren Thomas Kersting am Bass, Bernd Feller am Schlagzeug und Uwe Brunn mit seiner Gitarre, Keyboarder Karl „Kalli“ Wälter sowie Andreas Mohr am Mikro durchgehend aktiv. Nach dem Tod ihres Sängers Torsten Schmidt traten sie jedoch sechs Jahre lang nicht mehr auf. „Torsten wollte jedoch, dass auch nach seinem Tod die Band weiterbesteht und somit ist die LP ‚Zeitreise‘ unser Vermächtnis an ihn“, erklärt Thomas und fährt fort: „Nicht veröffentlichtes Material mit ausschließlich eigenen Texten auf Deutsch hatten wir ja genug. So haben wir einige Songs neu arrangiert und aufgenommen.“ Uwe wirft mit seinem trockenen Humor ein: „Und das beim besten Toningenieur ever, bei Thomas Erkelenz in Gelsenkirchen-Buer.“

Das neue Album von Virus D. Foto: Band

Alle Songs entstanden ohne Druck und waren ein Gemeinschaftswerk der fünf Musiker. Dabei verzichten sie bei der Erstellung der Lieder absichtlich auf die Hilfe der künstlichen Intelligenz. „Für uns bleibt Musik immer noch reine Handarbeit, die aber leider oft nicht mehr geschätzt wird“, betont Thomas und Bernd ergänzt: „Auch unsere neuen Songs auf LP zu pressen war eine bewusste Entscheidung. Mit einer LP hörst du Musik nicht nur nebenbei, sondern viel bewusster.“

Ich frage nach, ob es schwerfällt, ein Lied nun nach Jahren anders zu spielen. „Anfangs schon, aber wir kommen schnell in die neue Version“, erklärt mir Kalli. „Und seid ihr vor euren Auftritten noch nervös?“, frage ich weiter. Kalli ist es noch, Bernd ist nur etwas aufgeregt, alle anderen sind dagegen entspannt. Andreas erklärt es folgendermaßen schmunzelnd: „Ich habe doch die Band hinter mir, das beruhigt mich.“ Egal, wie sie sich vor dem Auftritt fühlen, bei allen legt sich die Anspannung nach dem ersten Ton. „Dann wollen wir unseren Zuhörern den Spaß mitgeben, den wir auch auf der Bühne haben, möchten sie mitreißen“, sind sich die fünf einig.

Konzert am 11. Oktober 2025 im Gemeinschaftshaus Wulfen

Virus D freut sich darauf, viele bekannte Gesichter, die mit ihnen in Würde gealtert sind, wiederzusehen, freut sich aber natürlich auch auf unbekannte Gesichter. Das Konzert findet am 11. Oktober 2025 im Gemeinschaftshaus Wulfen statt. Einen Tag vorher werden die neuen Stücke veröffentlicht. Erhältlich sind die Doppel-LP und CD direkt beim Konzert und als Streaming.

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