Für Louisa Boenigk aus Haltern am See war schon früh klar: Nach dem Abitur möchte sie ein Jahr ins Ausland. Ende August geht ihr Wunsch in Erfüllung – die 18-Jährige beginnt ihren Freiwilligendienst in Mexiko. Organisiert wird der Einsatz über das „weltwärts“-Programm in Kooperation mit dem Bistum Münster. Ziel ist die Stadt Tula, rund 9.300 Kilometer entfernt von Heimat, Familie und Freunden.
Inspiration durch ihre Schwester
„Meine Schwester Veronika hat vor zwei Jahren in Ghana ebenfalls einen Freiwilligendienst über das Bistum Münster gemacht. Wir haben sie dort besucht. Das hat mich sehr beeindruckt“, erzählt Louisa Boenigk. Nach diesem Erlebnis stand für sie fest: Auch sie möchte sich engagieren. „Man lernt Land, Sprache und Kultur viel intensiver kennen, wenn man vor Ort mitarbeitet.“ Ghana kam für sie jedoch nicht infrage – das Land kannte sie bereits durch ihre Schwester.
Vorbereitung und Projekt in Tula
Beim Auswahlseminar in Münster erhielt Louisa Einblicke in die Erfahrungen ehemaliger Freiwilliger. Danach konnte sie verschiedene Projekte wählen und wurde schließlich Tula zugeteilt. Gemeinsam mit vier weiteren Freiwilligen reist sie in das Partnerbistum des Bistums Münster. Vor Ort trennen sich ihre Wege, da jede und jeder in unterschiedlichen Kirchengemeinden tätig wird.
„Direkt nach unserer Ankunft steht ein vierwöchiger Sprachkurs auf dem Programm, damit wir uns gut verständigen können“, berichtet Louisa. Zwar hatte sie am Johann-König-Gymnasium ein Jahr Spanischunterricht, „aber davon ist leider nicht viel hängen geblieben.“
Vielfältige Aufgaben vor Ort
Besonders gespannt ist sie auf die Abwechslung ihres Einsatzes:
„Ich kann im Migrantenhaus mitarbeiten, Deutsch- und Englischkurse geben, den Priester bei der Seelsorge im Gefängnis unterstützen oder in der Kinder- und Jugendarbeit helfen“, erzählt die ehemalige Messdienerin. Welche Aufgaben sie genau übernimmt, erfährt sie erst in Mexiko.
Gut vorbereitet fühlt sie sich durch die Seminare und durch ihr Engagement in der Freizeit. Louisa brachte bei der DLRG Kindern das Schwimmen bei, trainierte Jugendliche und gab geflüchteten Kindern aus der Ukraine Nachhilfe in Deutsch und Mathematik.
Persönliche Ziele und Pläne nach dem Jahr
Für Louisa ist der Freiwilligendienst auch eine Gelegenheit zur Orientierung. „Ich möchte gern studieren. Den Medizinertest habe ich schon gemacht, aber es kann auch etwas ganz anderes werden. Das Jahr nutze ich, um herauszufinden, was wirklich zu mir passt.“
In ihrem Koffer landen neben Kleidung auch Fotos von Zuhause. „So habe ich etwas, das mich an meine Familie erinnert.“ Als Gastgeschenk nimmt sie Schokolade mit, „die soll dort sehr beliebt sein“, hat sie gehört. Wie ihre Familie einst ihre Schwester in Ghana besuchte, hofft Louisa nun auf Besuch in Mexiko: „Dann bekommen meine Geschichten für sie ein Gesicht.“
Freiwilligendienste im Bistum Münster
Insgesamt 26 junge Menschen leisten in diesem Jahr einen Freiwilligendienst über das Bistum Münster. Wer 2026 dabei sein möchte, kann sich bis zum 15. Oktober bewerben. Informationen und Anmeldung gibt es online auf www.ms-freiwillig.de.


