Bei bestem Wetter erfreute das Halterner Heimatfest wieder zahlreiche Besucher. Bürgermeister Andreas Stegemann eröffnete am Freitagabend das Fest mit dem traditionellen Fassanstich. Diesmal brauchte er vier Schläge, um das Bier zum Fließen zu bringen.

„Ich habe mir ein paar Tipps von einem Bürgermeisterkollegen geholt.“, witzelte Andreas Stegemann in Hinblick auf den nicht so richtig funktionieren wollenden Fassanstich im Vorjahr.

Buntes Programm auf drei Bühnen
Die „Haltern am See. Tut gut.“-Bühne in der Innenstadt stand ganz im Zeichen von familientauglicher Unterhaltung und dem Motto der 90er-Jahre. Neben Schlager, Disco Fox und Kindertanz standen auch lokale Künstler und Vereine im Fokus. Insbesondere am Samstag gaben mit dem Haltern Sound Orchestra, der Lehrerband der Musikschule Haltern und The Ampless die Halterner Musiker auf dem Marktplatz den Ton an. Am Sonntag brachte der ATV Haltern mit der Show der Hula-Hoop-Gruppe eine beliebte Sportart der 90er-Jahre auf die Bühne.


Der Park kochte bei Mola Adebisi
Ab 21 Uhr durfte man sich im Kardinal-von-Galen-Park über den ehemaligen VIVA-Kultmoderator Mola Adebisi freuen. Der Funke sprang direkt über. Mola heizte das Publikum kräftig ein. Als DJ brachte der 52-Jährige die Beats der 90er-Jahre mit in den Park auf die 360-Grad-Bühne.


Das Publikum tanzte und es wurden bunte Leuchtstäbe verteilt. Eine professionelle Licht- und Lasershow ließ einem fast schon vergessen, dass man sich im Park befand. Da waren sie: die authentischen 90er Disco-Vibes.


Harte Klänge auf der Rockbürobühne am Wendehammer
Lokale und regionale Bands sorgten an der Rockbürobühne für den härteren Sound. Diesbezüglich hang die Messlatte mit dem Headliner am Samstag hoch: Die Halterner Thrash Metal-Band Frostshock zog nicht nur Freunde der härteren Gangart in ihren Bann. Der Wendhammer war brechend voll. Während vor der Bühne gemoscht und gepogt wurde, genossen auch zahlreiche Besucher die Show, denen man eher nicht ansehen würde, dass sie ein Faible für das harte Genre haben.


Familientag und Flohmarkt am Sonntag
Am verkaufsoffenen Sonntag zog es zahlreiche Familien in die Seestadt. Ein Kinderflohmarkt rundete das bunte Programm ab. „Es hat sich gelohnt. Wir mussten keine Standgebühr für den Flohmarkt bezahlen und wir haben gut verkauft.“, freut sich ein Halterner Verkäufer.





Foto aus 2024: Wo war Walter?
Wo war Walter?
Seit den frühen 80er-Jahren verkaufte der aus Bochum stammende Händler Walter N. am Anfang der Rekumer Straße gebrauchte LPs und CDs. Ein Urgestein des Heimatfestes. Wer kennt nicht den sympathischen Händler mit dem weißen Bart, den langen Haaren und oft mit Hut, den man auch als wandelndes Rocklexikon bezeichnen könnte? Wer hat nicht schon mit Walter über den Preis einer gebrauchten Schallplatte gefeilscht? Diesmal fehlte Walter und man hat sich gleich Sorgen gemacht, denn mit 72 Jahren ist er auch nicht mehr der Jüngste. Der Grund seines Fehlens war jedoch nach Recherche der Redaktion weniger besorgniserregend: Sein alter schwarzer Transporter kam nicht mehr durch den TÜV und Walter wusste nicht, wie er seine Ware von Bochum nach Haltern transportieren sollte.


Ärger an der Raupe – Baum beschädigt!
Ärger an der Raupe – Baum wurde angesägt
Ein etwas unschönes Ereignis sorgte u.a. bei Facebook für kontroverse Diskussionen: Auf der Kirmes wurde offensichtlich ein Baum stark beschädigt. So wie sich die Situation darstellte, wurde in dem Baum bewusste eine tiefe Kerbe geschlagen, um die Raupe aufzustellen. „Davon wussten wir natürlich nichts und hätten das auch nicht zugelassen. Das wird jetzt vernünftig aufgeklärt und wurde auch ordnungsrechtlich bereits erfasst.“, so Bernd Bröker von der Stadtagentur Haltern.

“Na na na nananana, nannana, hey Jude…” – wir sehen uns im nächsten Jahr!
Die Halterner Rock-Coverband Straight On! zog Sonntagabend den Schlussstrich unter das 44. Heimatfest. Nachdem noch einmal zu Hits und Hymnen der 70er-Jahre gefeiert wurde, spielte die Halterner Band zum Grande Final in guter Tradition den 68er-Beatles-Hit „Hey Jude“. Die Menge sang mit – auch als die Band schon aufgehört hatte zu spielen: „Na na na nananana, nannana, hey Jude…“. Man ging nach Hause. Der Mond stand über die Sixtuskirche. Schön war’s. Auch Polizei, Sicherheitskräfte und Rettungsdienst sprechen von einem ruhigen – und schönen – Wochenende. Wir freuen uns auf das Heimatfest 2026 – dann hoffentlich wieder mit Walter!




























Fotos: Frank Schürmann


