Die trockene Witterung der vergangenen Tage, fehlender Regen und auffrischender Wind sorgen derzeit auch rund um Haltern am See für eine erhöhte Waldbrandgefahr.
Laut Mitteilung von Wald und Holz NRW sei im gesamten Land mit einem Anstieg des Gefahrenindex zu rechnen – auch wenn die Experten die Lage aktuell noch als beherrschbar einschätzen.
Frühling bringt Risiken mit sich
Eine erhöhte Waldbrandgefahr im Frühjahr sei nicht ungewöhnlich, so die Fachleute. Gründe dafür seien trockene Ost- und Südostwinde, erste längere Wärmeperioden und trockenes Material wie Laub und Äste auf dem Waldboden. Dass die Gefahr nicht erst im Hochsommer, sondern bereits im Frühjahr steigen kann, sei vielen Menschen nicht bewusst.
Stufe 3: „Ein kühler Kopf ist gefragt“
„Eine Waldbrandgefahr der Stufe 3 verlangt nach einem kühlen Kopf“, erklärt Waldbrandexperte Hartwig Dolgner von Wald und Holz NRW. Ab dieser Stufe wird laut Waldbrandgefahrenindex von einer mittleren Gefahr ausgegangen, ab Stufe 4 besteht ein hohes Risiko. Lokal könnten die Werte deutlich höher liegen.
Dolgner weist darauf hin, dass sich mit dem Einhalten bewährter Verhaltensregeln viele Brände vermeiden lassen.
Was jetzt im Wald unbedingt zu beachten ist:
- Offenes Feuer ist im Wald und im Umkreis von 100 Metern gesetzlich verboten – Ausnahmen gelten nur für gekennzeichnete Grillplätze.
- Rettungswege, Zufahrten und Waldwege müssen freigehalten werden.
- Kraftfahrzeuge dürfen nur auf befestigten Flächen abgestellt werden – heißer Auspuff und trockenes Gras können ein Feuer auslösen.
- Keine Zigaretten in Wald oder Feld werfen – glimmende Kippen sind eine häufige Brandursache.
- Zwischen dem 1. März und dem 31. Oktober gilt ein generelles Rauchverbot in Wäldern.
Auch parkende Fahrzeuge können zur Gefahr werden
Dass offenes Feuer oder Rauchen ein Risiko darstellen, ist bekannt. Weniger präsent sei, dass auch Fahrzeuge zur Brandquelle werden könnten, wenn sie auf trockenem Boden abgestellt werden. Dolgner rät daher: „Wer mit dem Fahrzeug unterwegs ist, sollte auf die Vegetation achten und sein Auto möglichst auf ausgewiesenen Parkplätzen außerhalb von Wald und Feld abstellen.“
Die höchste Gefahrenstufe werde laut Dolgner im Sommer erwartet. Doch auch jetzt sei es sinnvoll, regelmäßig einen Blick auf den Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes zu werfen. Vor Ort könne die Lage deutlich kritischer sein, als es die offiziellen Karten vermuten ließen.
Bei Brandverdacht: sofort Notruf 112 wählen
Wer Rauchgeruch wahrnimmt oder Flammen sieht, sollte umgehend die Feuerwehr alarmieren – über die Notrufnummer 112. Eigene Löschversuche seien nur bei sehr kleinen Entstehungsbränden ratsam. „Ist das Feuer einmal entfacht, sollte man den Gefahrenbereich sofort verlassen“, so Dolgner.
Auch Ortsunkundige könnten helfen, indem sie ihren Standort möglichst genau beschreiben: „Ich habe auf dem Wanderparkplatz XY geparkt und bin dann rechts in den Wald abgebogen…“ Solche Angaben erleichtern den Einsatzkräften die Orientierung erheblich.
Ein Anruf beim Förster sei in solchen Fällen nicht ausreichend, betont Dolgner: „Auch er muss dann die Feuerwehr alarmieren.“