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Musik im Römermuseum: SONJA KOWOLLIK am Klavier

Sonja Kowollik inszeniert einen illuminierten Trip durch die Widersprüche und Extreme der Existenz. Dem Gute-Laune-Opener von Haydn folgt Hosokawas meditativer „Verlust“.
Das Stück entstand für Rudolf Buchbinder, der Beethovens „Diabelli-Variationen“ über ein Walzerthema Anton Diabellis (1819) neuen Variationen auf dieses Thema gegenüberstellte. Beethovens Opus 111, seine letzte, Klaviersonate, setzt einen Grunddualismus der Welt, unseres Denkens in Musik. Auf das Allegro in der düsteren „Schicksalstonart“ c-Moll folgt das erlöst-sangliche Adagio in strahlendem C-Dur. „Per aspera ad astra“ – durchs Raue zu den Sternen? Zwei seiner Meditationen zur Geburt Jesu hat Sonja Kowollik ausgewählt: Gottvater blickt auf seinen Sohn mit Wohlgefallen und Zärtlichkeit. Schrecklich dagegen der Blick auf Christus als den Richter der Endzeit. Zart leuchten aus dem Kriegsgewitter 1916 Debussys Abende, wenn sie die Glut der Kohle, die kaum zu kriegen war, erhellte. Und verbirgt Debussy in seinen Etüden „rigorose Technik unter Blumen von Harmonien“ (Debussy), so stellt Agosti in seiner Bearbeitung von Strawinskys Ballett „Der Feuervogel“ pianistische Virtuosität faszinierend aus – als sprühten drei Hände Feuer.
Illuminée
Joseph Haydn (1732–1809): Fantasie C-Dur „Capriccio“, Hob.XVII/4
Toshio Hosokawa (*1955): Verlust
Ludwig van Beethoven (1770–1827): Klaviersonate Nr. 32 c-Moll, op. 111
Olivier Messiaen (1908–1992): Aus: Vingt Regards sur l’Enfant-Jésus
Claude Debussy (1862–1918): Les soirs illuminés par l’ardeur du charbon | Étude Nr. 7: Pour les degrés chromatiques | Étude Nr. 8: Pour les agréments
Igor Stravinsky (1882–1971), Guido Agosti: L’Oiseau de Feu
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